Lässt sich ein Event, bei dem „normalerweise“ 25.000 Menschen gemeinsam eine Nacht lang unterwegs sind und Museen im ganzen Stadtgebiet besuchen, virtualisieren? Die Erfahrungen bei der 20. und – corona-bedingt – ersten DIGITALEN Langen Nacht der Museen 2020 am 25.04. in Hamburg zeigen: Ja, es geht!
Museumsdienstleiterin Vera Neukirchen fasst es für die Veranstalter so zusammen: «Das hohe Engagement der Hamburger Museen und die große Resonanz der Teilnehmer*innen an der Übertragung der Langen Nacht der Museen in Hamburg im digitalen Raum hat unsere Erwartungen weit übertroffen!» Von dem digitalen Großevent könne die Museumslandschaft für die digitale Zukunft viel lernen: «Digitale Formate werden in Zukunft eine wertvolle Ergänzung sein.»
Während der „Langen Nacht“ besuchten 23.000 unique visitors die Event-Flypsite und verfolgten teilweise stundenlang das digitale Programm; Facebook zählte 74.000 Kontakte; Live- und On-Demand-Videos bei Youtube, Facebook und Instagram sorgten für weitere Views (insgesamt weit über 10.000).
Die zentralen Learnings, die wir aus diesem virtuellen Event gezogen haben und die hoffentlich auch für die Museumslandschaft von Wert sind:
- Perfektion ist keine Notwendigkeit, Originalität macht den Unterschied
- Gemeinsamer Gesprächsstoff ist wichtig
- „Die sozialen Medien“ führen die Menschen nicht zusammen: Erst der Treffpunkt / das „Lagerfeuer“ macht eine gemeinsame Erfahrung möglich – und ist die eigentliche Chance für den Veranstalter
- Die Vielfalt der Museen – groß und klein – ist im Digitalen sogar besser wahrnehmbar als im Realen
Ganz konkret heißt das:
Der zentrale Ort, an dem alle Programmbestandteile zusammenkamen, war die FlypSite zur Langen Nacht der Museen. Auf dieser Event-Homepage war schon im Vorfeld das lineare Programm des Abends – die Live-Führungen aus sechs Museen – mit Zeitangabe zu sehen. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Besucher, die sich dann um 18:00 Uhr gemeinsam zum virtuellen Event versammeln konnten – und dies auch taten.
Wie die Livestreams kamen auch Museumsbeiträge und die Posts der Teilnehmer*innen aus verschiedenen Kanälen, die in FlypSite „in Echtzeit“ zusammengeführt wurden:
- Livestreams aus Facebook, Instagram und Youtube
- vorproduzierte Videos aus Youtube (auch via Twitter und Facebook)
- zusätzliche Posts der Museen und der vielen Beteiligten aus der Museumsszene via Twitter, Instagram und Facebook
- Zuschauerreaktionen, Dank, Begeisterung, Kritik an der Streamqualität u.a.m. via Facebook-Kommentarfunktion und Twitter
Die zahlreichen, neu für die LNDM produzierten Videobeiträge der Museen wurden den ganzen Abend über auf der FlypSite gepostet und ab 21:30 im zentralen Videobereich als Youtube-Playlist bereitgestellt. Bis 02:00 Uhr betreute der Museumsdienst das Event weiter redaktionell und veröffentlichte Posts der User und der Museumsszene in lockerer Folge. Das Ergebnis ist beeindruckend: Diese Event-Homepage bietet heute ein großartiges Panorama der Hamburger Museumslandschaft mit vielfach exklusiven Inhalten!
Für die Museumslandschaft in Corona-Zeiten ein ebenfalls nicht unwichtiges Detail: Facebook hat den Event mit einem Werbebudget unterstützt.
Hier ist das „digitale Event“ zur Langen Nacht der Museen 2020 weiter abrufbar.